KENFO-Segmentanlageausschusssitzungen vom 3.–15. November 2022

Ende 2022 lud der KENFO erneut zu seiner „Annual Asset Manager Conference“ ein. In diesem Jahr standen die Themen Inflation, Geopolitik, Tokenökonomie und Klimaschutz während der zeitgleich im November in Sharm-El-Sheikh stattfindenden Weltklimakonferenz (COP27) im Fokus der Vorträge.

Prof. Dr. Axel Weber: „Zins- oder Zeitenwende? Geldpolitik, Inflation, Wirtschaftsausblick“

Den Auftakt zur Annual Asset Manager Conference 2022 machte Herr Prof. Weber, ehemaliger Präsident der Deutschen Bundesbank und Verwaltungsratspräsident der UBS. Als krisenerprobter Volkswirt teilte Herr Prof. Weber seine Perspektive auf die aktuelle Notenbankpolitik, wirtschaftliche Entwicklungen und warnte vor großen Herausforderungen, die Zentralbanken und Investoren aktuell und in Zukunft bevorstehen.

Mit seiner langjährigen Erfahrung zog Prof. Weber Vergleiche zu vergangen Krisen, die er als Bundesbankpräsident hautnah miterlebte und gemanagt hat. Auch wenn sich Krisen nicht wiederholten, reimen sie sich doch und Prof. Weber sieht die Gefahr, dass Notenbanken in ähnliche Verhaltensmuster vorheriger Krisen verfallen. Wie in den 2000er Jahren sind die Gefahren für die Weltwirtschaft hoch und Notenbanken laufen Gefahr zu spät zu reagieren und hinter die Kurve zu fallen. Für Investoren führe dies zur Herausforderung sich in unsicheren Zeiten und in einem volatilen Marktumfeld abzusichern. Wirtschaftlich sieht Weber Europa in einer Rezession und die USA am Rande einer Rezession. 

Vor diesem Hintergrund bewertete Prof. Weber die Politik der Zentralbanken kritisch: diese hätten sich durch geldpolitische Fehler in ein großes Dilemma manövriert. Dies hätte vermieden werden können, aber die ansteigenden Inflationsentwicklungen wurden lange nicht adäquat bekämpft. Die Geldpolitik heute reagiere zu spät und dann extrem, in den Finanzmärkten wirke sich dies destabilisierend aus. So komme es zu einem Konflikt zwischen dem, was geldpolitisch geboten ist und dem was finanzpolitisch machbar ist, um das für die Finanzstabilität Notwenige zu tun. Die Geldpolitik von EZB und der US-Fed habe aufgrund einer fehlorientierten Strategie zu viel Inflation zugelassen, hatte den Irrglaube diese eine Zeit lang laufen lassen zu können und dann „die Zahnpasta wieder in die Tube zurückzubekommen“. Sie haben die Inflation in einer Art und Weise weiter über das erduldbare Niveau hinausschießen lassen. Und diese Preisentwicklungen betreffen den ärmsten Teil der Bevölkerung. 
Für langfristig orientierte Investoren sieht Axel Weber in weiterer globaler Diversifikation einen Weg, um mit diesem schwierigen Umfeld umzugehen. Er warnte vor weiteren Korrekturen an den Märkten und sieht „sichere Häfen“ insbesondere im Dollar und der Schweiz, weiterhin auch in Emissionen des Bundes.

Zum Ende seines Vortrages blickte Prof. Weber auf die geopolitische Lage im Zusammenspiel mit der grünen Transformation, insbesondere im Energiebereich. Deutschland und Europa stehen aktuell vor zwei Epizentren, die wirtschaftliche Unsicherheiten flankieren: der Angriffskrieg Russlands mit Auswirkungen auf die Energieversorgung und die fortschreitende Autokratisierung Chinas und dessen Covid-Strategie. Weber warnt ausdrücklich in diesem Zusammenhang davor, Investitionen und Bemühungen die grüne Transformation nicht voranzutreiben und in alte Strukturen zu verfallen. 

Prof. Dr. Axel Weber: „Zins- oder Zeitenwende? Geldpolitik, Inflation, Wirtschaftsausblick“

Im Bild: Prof. Dr. Axel Weber, Ehem. Bundesbankpräsident und UBS-Verwaltungsratspräsident

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Katharina Gehra: „Tokenökonomie als der Wachstumstreiber der Wertschöpfung für die nächsten Dekaden“

Neben geopolitischen und volkswirtschaftlichen Themen standen auch technologischen Innovationen und disruptive Themen für die Finanzindustrie im Fokus der Annual Asset Manager Conference 2022. Vor diesem Hintergrund referierte Katharina Gehra, CEO & Co-Founder von Immutable Insight GmbH zur Funktion und Nutzen von Tokens für die Finanzindustrie und Wirtschaft. Katharina Gehra ist als Expertin der digitalen Finanzindustrie Deutschlands Mitglied des „Digital Finance Forums“ beim Bundesfinanzministeriums und vertritt dort die Arbeitsgruppe Blockchain. 

Im Mittelpunkt des Vortrages stand insbesondere die Frage, wie die Tokenökonomie die klassischen Wertschöpfungsketten des Finanzwesens, von Bankendienstleistungen (inkl. digitalen Zentralbankwährungen) und Vermögensverwaltung verändern wird und wie Akteure aus dieser Entwicklung profitieren können. Dabei wurde deutlich, dass unterschiedlichste Assets „tokenisiert“ und Komplexitäten dadurch deutlich reduziert werden können: „Ähnlich wie Schiffscontainer verpacken und normieren Tokens unterschiedlichste Assets und transportieren die Fracht nach Übersee“, fasst Frau Gehra das Herzstück der Tokenisierung bildlich zusammen. Hinzu komme, dass diesen Token weitere Funktionen angehangen werden können - zu deutlich niedrigeren Kosten und mit neuen Ertragsoptionen. 

Frau Gehra vergleicht die Entwicklung der Tokenökonomie mit der frühen Phase des Internets: „Am Anfang des Internets hieß es auch, dass es doch Telefonbücher gäbe und man für das Internet überall Computer stehen haben müsste“. Der Wandel zur Tokenökonomie heißt daher nicht nur technologischen Fortschritt zu gestalten, sondern auch in den Köpfen der Menschen zu verankern und vorhandene Blockaden aufzulösen. Wichtig sind daher bereits bestehende Analogien zu kreieren: während bspw. heute Websites zu Hotelbuchungen mehr Informationen beinhalten als analoge Hotelbuchungen in der Vorzeit des Internets, so werden zukünftig Tokens mehr Inhalt und Mehrwert beinhalten als heutige Websites und Apps. 

Besonders relevant für den KENFO waren Fragestellungen, inwiefern die Komplexität von Prozessen durch Tokens reduzieren werden können, bspw. bei Zahlungstätigkeiten oder Fondszeichnungen. Frau Gehra schloss ihren kurzweiligen Vortrag mit der Prognose, dass in Zukunft alle Portfolien und Vermögenswerte von institutionellen Investoren auf einer Token-Basis existieren werden – von Aktien bis Immobilien. Umso wichtiger ist es für Investorinnen, diese Frühphase der Tokenökonmie aufzunehmen und mitzugestalten. 

Katharina Gehra: „Tokenökonomie als der Wachstumstreiber der Wertschöpfung für die nächsten Dekaden“

Im Bild: Katharina Gehra, CEO & Co-Founder Immutable Insight GmbH

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Steven Klinsky: "Erfolgreich durch schwierige Marktbedingungen navigieren, widerstandsfähige Portfolios aufbauen und Unternehmen für Wachstum positionieren"

Mit mehr als 40 Jahren Erfahrung im Private-Equity-Geschäft ist Steve Klinsky, Gründer und CEO der Private-Equity-Gesellschaft New Mountain Capital, einer der erfahrensten und renommiertesten Experten für diese Anlageklasse. Steve Klinsky, der auch Vorsitzender des US-amerikanischen Private-Equity-Verbandes American Investment Council war, erläuterte seine Sicht der Funktionsweise von Private Equity im Allgemeinen und gab einen Überblick über die aktuellen Marktbedingungen in den USA.

Steve Klinsky zufolge hat sich Private Equity in den letzten 40 Jahren von einer Form der Finanzierung zu einer Form der Governance entwickelt. Während in der Anfangszeit das Financial Engineering die Hauptquelle der Wertschöpfung war, ist dies heute nicht mehr die beste Praxis in der Branche. Wenn es richtig gemacht wird, kombiniert Private Equity als Anlageklasse die Vorteile von Anteilseignern, die ihrem eigenen Unternehmen sehr nahe stehen, wie z. B. Anteilseigner von Familienunternehmen, mit der ganzen Stärke einer großen Organisation im Rücken. Steve Klinsky betonte, dass es sich bei Private Equity um ein kompetenzbasiertes Geschäft handelt, bei dem die Rendite letztlich von der Unternehmensstrategie, dem Team, der Erfahrung und der Fähigkeit zur Wertschöpfung bestimmt wird. 

Im Hinblick auf die aktuellen Marktbedingungen in den USA ist Steve Klinsky mit seiner Erfahrung auch in schwierigen Marktbedingungen der Ansicht, dass schlechte Marktsituationen Chancen für attraktive neue Investitionen schaffen. Auch wenn Steve Klinsky der Meinung ist, dass die Federal Reserve zu lange gewartet hat, handelt sie jetzt, um eine Inflation zu verhindern. Für die USA sieht er den Markt eher in einem "Squeeze" als in einem "Crash". Für Private Equity bedeutet dies mehr Eigenkapitalausfälle als bisher, aber für solide Unternehmen dürften die Auswirkungen überschaubar sein. Seiner Ansicht nach sind Europa und der Rest der Welt strukturell stärker herausgefordert, zum Beispiel aufgrund der Energieproblematik. Dennoch schloss er mit einem optimistischen Ausblick für die kommenden Jahre, der auf seinem Vertrauen in Innovation und Verbesserung beruht. 

Steven Klinsky: "Erfolgreich durch schwierige Marktbedingungen navigieren, widerstandsfähige Portfolios aufbauen und Unternehmen für Wachstum positionieren"

Im Bild: Steven Klinsky, CEO und Gründer New Mountain Capital

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General David H. Petraeus: “Outlook on Global Strategy” – ein Interviewgespräch über aktuelle geopolitische Entwicklungen zwischen General David H. Petraeus und Dr. Thomas Bley

In einem Interviewgespräch teilte der ehemalige US-General und CIA-Chef General Petraeus seine Einschätzung zur Situation nach der militärischen Invasion Russlands in der Ukraine sowie seine Bedenken hinsichtlich der aktuellen Außenpolitik Chinas. Zudem vertritt er er als Partner bei KKR und Vorsitzender des KKR Global Institute die Auffassung, dass geopolitische Risiken bei strategischen Investitionsentscheidungen nicht unterschätzt werden sollten.

General Petraeus' Einschätzung zum russischen Angriffskrieg war eindeutig und hat sich seit Beginn der Invasion nicht verändert: Zwar hatte Russland erwartet, Kiew und die gesamte Ukraine schnell einnehmen zu können, doch verliert Russland an Boden und befindet sich nun in einer Situation, in der es nur noch auf ukrainische Aktionen reagiert, statt zu agieren. Die vom Westen verhängten Sanktionen mögen auf den ersten Blick keine große Wirkung zeigen, haben aber langfristige Auswirkungen auf die russische Wirtschaft und die russische Bevölkerung. In jedem Fall wird ein Ende des Konflikts nur durch erfolgreiche Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zu erreichen sein, wenn die Parteien kriegsmüde sind. Sollte Russland zur ultimativen Eskalation greifen und Atomwaffen einsetzen, erwartet General Petraeus eine heftige Reaktion der USA und ihrer Verbündeten.

Mit Blick auf die Situation im Fernen Osten, hegt General Petraeus keinen Zweifel daran, dass die USA eine Invasion Taiwans durch China nicht akzeptieren würden. Seiner Meinung nach sollte ein solches Szenario nicht unterschätzt werden, da die Wiedervereinigung mit Taiwan ein sehr mögliches Signal zur Demonstration und Manifestierung der Machtposition Chinas in der indopazifischen Region sei.

Laut General Petraeus zeigen gerade die aktuellen Entwicklungen in China, dass die Berücksichtigung geopolitischer Risiken für Investitionsentscheidungen westlicher Investoren immer wichtiger wird. Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund, dass fast alle großen westlichen Unternehmen in China engagiert seien, dort jedoch der Handel und Investitionen aufgrund nationaler Sicherheitsbedenken zunehmend eingeschränkt werden. General Petraeus betonte zudem, dass globale Investoren verstehen müssen, wie sie rechtlich, aber auch verantwortungsbewusst in solchen Ländern investieren können, deren Standards z. B. bei Menschenrechten und Datenschutz von unseren abweichen. Generell dürfe das Reputationsrisiko nicht unterschätzt werden und ist ein wichtiges Thema für global agierende Investoren.

General David H. Petraeus: “Outlook on Global Strategy” – ein Interviewgespräch über aktuelle geopolitische Entwicklungen zwischen General David H. Petraeus und Dr. Thomas Bley

Im Bild: General David H. Petraeus, Ehem. Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte im Irak und Afghanistan und der ISAF sowie ehem. Direktor der CIA; Chairman of the KKR Global Institute (seit Mai 2013) und Partner KKR

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Professor Lars-Hendrik Röller, PhD: „Deutschlands Rolle in der Welt“

Professor Lars-Hendrik Röller, von 2011 bis 2021 wirtschafts-, finanz- und energiepolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Leiter der Wirtschafts- und Finanzabteilung im Bundeskanzleramt sowie G7- und G20-Sherpa, bot hochinteressante Einblicke in die Arbeit eines der engsten Berater der früheren Bundeskanzlerin. 

Das Ausmaß der Abhängigkeit Deutschlands von Russland in Energiefragen habe selbst ihn überrascht. In Deutschland galt Gas aus Russland als Zwischentechnologie. Auf internationaler Bühne, wie etwa den G7 Prozess der letzten Jahre, habe der der Fokus eher auf möglichen Abhängigkeiten zu China als Russland gelegen. Putin habe auf ihn nie irrational gewirkt, er wisse genau was er will, aber er habe sich mit dem illegalen Angriffskrieg auf die Ukraine „total“ verkalkuliert, so Prof. Röller. 

Bei den vielbeschworenen Abhängigkeiten Deutschlands sei jedoch zu differenzieren: Abhängigkeiten deutscher Automobilunternehmen von chinesischen Absatzmärkten seien weniger kritisch. Das größere Problem seien viel mehr die sog. Input-Märkte, z.B. für kritische Rohstoffe wie seltene Erden, Silicium etc. Die jetzigen und zukünftigen Vorkommen und Märkte müssen genau analysiert werden und entsprechende Lösungsansätze werden bereits erarbeitet. Prof. Röller bereite allerdings Sorgen, dass die EU zu sehr auf die „defensiven Instrumente“ des Binnenmarktes setze, wie bspw. im Vergabewesen und die Gefahr besteht, sich abzuschotten, während der Rest der Welt sich weiterentwickele. 

Gegenüber China gelte nach wie vor der Dreiklang aus Zusammenarbeit (bspw. in Klimafragen), Wettbewerb und systemischer Rivalität. An ein Bewirken von „Wandel durch Handel“ habe er nicht geglaubt. China müsse klar werden, sich an die Spielregeln zu halten, nicht seine Nachbarn zu bedrohen, gemeinsam Konflikte zu vermeiden und globale Probleme zu lösen. Dafür müsse man miteinander reden und verhandeln, aber gleichzeitig seine Interessen selbstbewusst vertreten. Insgesamt müssten Abhängigkeiten durch Diversifikation reduziert werden, was von besonderer Relevanz bei den Input-Märkten sei.

Bei der Transformation zur CO2-Neutralität setzt Prof. Röller auf die CO2-Bepreisung im Bereich Mobilität und Gebäude durch einen europäisierten Zertifikatehandel, Regulierung, öffentliche Mittel - bspw. für die Ladeinfrastruktur - sowie private Investitionen. 

Professor Lars-Hendrik Röller, PhD: „Deutschlands Rolle in der Welt“

Im Bild: Professor Lars-Hendrik Röller, PhD European School of Management and Technology, Berlin

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Dr. Günther Thallinger: „Gemeinsam – mögliche Beiträge zur kohlenstoffarmen Wirtschaft“

Die Annual Asset Manager Conference 2022 endete mit einem Vortrag von Herrn Dr. Thallinger, Vorsitzender der UN-convened Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) und Mitglied des Vorstands der Allianz SE. HerrThallinger, der kürzlich auch in einen hochrangig besetzten Beirat der Vereinten Nationen zur Beschleunigung von Klimamaßnahmen berufen wurde, beleuchtete in seinem Vortrag die Hintergründe der Notwendigkeit für die Gestaltung von nachhaltigen Investitionen, schilderte die Arbeitsweise der in der UN-convened Net-Zero Asset Owner Alliance zusammengeschlossenen Investoren und gab Einblicke in die zum Zeitpunkt des Vortrags laufende UN-Klimakonferenz (COP27). 

Der promovierte Mathematiker betonte, dass es bei der Nachhaltigkeit nicht um eine rein qualitative Begrifflichkeit geht, die noch geformt werden müsse, sondern dass sehr stabile wissenschaftliche Erkenntnisse zu herrschenden ökologischen und sozialen Grenzen existieren. Diese gelte es anzuerkennen und darauf hinzuarbeiten, dass diese zum Teil bereits überschrittenen Grenzen wieder eingehalten werden. Für Investoren, Finanzdienstleister und Unternehmen bedeute es, diese Erkenntnisse zu nutzen und um im Wettbewerb bestehen zu können, entsprechend zu handeln. 

Die 2019 gegründete NZAOA sei die bedeutendste Vereinigung internationaler Kapitaleigner zur Erreichung von Netto-Null Anlageportfolien bis 2050. Mit aktuell über 80 Mitgliedern und 11 Billionen US Dollar verwaltetem Gesamtvermögen weise die NZAOA anderen den Weg, indem alle Mitglieder nach dem Beitritt für jeweils fünf Jahreszeiträume Zwischenziele für ihr Portfolio setzen. Dies sei besonders wichtig und hilfreich auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel bis 2050, um unmittelbar mit den investierten Unternehmen in den Dialog zu treten. Desinvestition sei daher nicht das Mittel der Wahl der Investorenallianz. Unverzichtbar sei neben dem direkten Dialog mit Unternehmen Effizienzsteigerungen wie bspw. die Einflussnahme auf Asset Manager sowie die Unterstützung von Regulierung und Standardisierung. Die jährliche veröffentlichte Fortschrittsberichterstattung der von Principles for Responsible Investment (PRI) und der UN Finanzinitiative des Umweltprogramms (UNEP FI) getragenen Alliance, bezeichnete er als einzigartig. Zudem arbeite die NZAOA jährlich an Verbesserungen der Zielsetzung sowie der Aufnahme neuer Assetklassen, in vertrauensvoller Zusammenarbeit der Mitglieder mit u.a. Nicht-Regierungsorganisationen. Diese Pflichten der Mitglieder haben bei Nichteinhaltung auch Konsequenzen: Wenn Ziele verfehlt werden, müssen diese Mitglieder die NZAOA verlassen, nur so könne die Vertrauensbasis garantiert werden. 

Abschließend teilte Herr Thallinger seine Beobachtungen zur COP27. Nach Jahren des sich Verpflichtens, liege der Fokus inzwischen auf der Verantwortlichkeit/Accountability sowie der Transparenz darüber, welche bereits ergriffenen Maßnahmen zu Veränderungen in der Realwirtschaft führen.

Dr. Günther Thallinger: „Gemeinsam – mögliche Beiträge zur kohlenstoffarmen Wirtschaft“

Im Bild: Dr. Günther Thallinger: Vorsitzender UN-convened Net-Zero Asset Owner Alliance; Mitglied des Vorstands Allianz SE Allianz

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